Zitieren und Belegen
Es kann ebenfalls sein, dass Dozierende dir den von ihnen bevorzugten Stil nennen.
Im folgenden findest du zwei Beispiele von Zitierweisen.
Harvard-Zitierweise
Die sogenannte Harvard-Methode ist ein sehr simpler und übersichtlicher Zitierstil, der daher sehr empfehlenswert ist.
Bei dieser Methode wird direkt im Text lediglich der Autor, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl benannt, auf der sich die verwendete Information befindet. Die vollständige Angabe befindet sich dann in der Bibliografie am Ende der Arbeit. Handelt es sich nicht um eine wörtliche Übernahme oder reine Paraphrase, wird zusätzlich „vgl.“ davorgesetzt.
Beispiel: „Repräsentation“ meint die Darstellung, Vorstellung und Herstellung von etwas Abwesendem (vgl. Hall 1997: 16-19).
Vollbeleg
Das Institut für Geschichte zum Beispiel schwört auf diesen Stil. Dabei wird eine Angabe im Stil der Bibliografie verfasst und um die verwendete Seite ergänzt. Wird das gleiche Werk an einer anderen Stelle der Arbeit noch einmal zitiert, dann wird in den Fußnoten auf die Kurzzitierweise zurückgegriffen, die nur aus Autor, manchmal auch Kurztitel (sinnvolle Kürzung des Titels z.B. Untertitel weglassen) und dem Erscheinungsjahr besteht.
Beispiel: Vgl. Wisniewski, B. (2013). Psychologie für die Lehrerbildung. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt, S. 54.
Danach: Vgl. Wisniewski (2013), S. 54.
Wichtige Abkürzungen
f. zeigt an das eine Angabe die folgende Seite mit einfasst. Bei mehr als einer folgenden Seite werden diese angegeben.
Beispiel: […], S. 54f. oder bei mehreren Seite […], S. 54-58.
Wörtliche Zitate
Ich hätte es nicht besser sagen können…
Einen Autoren wörtlich zu zitieren, kann aber manchmal von Vorteil sein, wenn seine Formulierung besonders stimmig ist. Gerade bei fremdsprachigen Texten kommt es oft auch auf spezifische Begriffe an, die sich so leicht nicht übersetzen lassen. Auch bei der Arbeit mit Quellen wird dir diese Notwendigkeit immer wieder begegnen.
Zitate werden im Text immer in “Gänsefüßchen” angegeben, um sie hervorzuheben. Danach folgt entweder ein Kurzzitat oder ein Vollbeleg, jeweils ohne vgl. um ein Zitat anzugeben.
Längere Zitate (mehr als drei Zeilen) werden oft ohne Anführungszeichen in einem separaten Paragraph eingerückt. Dies bietet sich bei wichtigen Quellenstellen an, jedoch nicht für halbseitige “Zitate” aus der Sekundärliteratur. Es geht ja um deine Argumente und Gedanken, d. h. du solltest dich nicht zu abhängig von einem anderen Text machen.
Der Sekundärbeleg
oder: Warnung vor dem Plagiat zum Zweiten
Alle Quellen, die du in deiner Hausarbeit herangezogen hast, gehören natürlich auch ins Literaturverzeichnis. Aber Vorsicht: nur diejenigen, die du tatsächlich selbst gelesen hast.
Quellenangaben aus Publikationen einfach abzuschreiben, ohne diese Quellen selbst gründlich bearbeitet und geprüft zu haben, ist – und das mag dich überraschen – auch ein Plagiat.
Stattdessen ist es ehrlicher und besser die Quelle als Sekundärbeleg zu nennen. Beispielsweise:
Hahn (2003) diskutiert Potentiale und Grenzen des Ansatzes der Material Culture Studies, den Daniel Miller bereits 1987 in seinem Grundlagenwerk Material Culture and Mass Consumption darlegte.
Wie gehst du nun richtig vor, wenn du eine Aussage von Miller, die Hahn zitiert, ebenfalls anführen möchtest? Ganz einfach, du gibst es genau so an:
Miller kritisiert bisherige Theorien der Sachkulturforschung wie folgt: ‘They identify culture with a set of objects […] rather than seeing […] the relationship through which objects are constituted as
social forms.’ (Miller [1987], Hahn 2003: 1 zufolge).
Immer besser als ein solches Sekundärzitat ist allerdings eine Paraphrasierung (ebenfalls mit doppeltem Autor_innenverweis).
Noch besser ist ein erneuter Gang zur Bibliothek und Überprüfung dieser Aussage aus zweiter Hand direkt bei Miller.
Jetzt wird es wieder wichtig: Sekundärzitate und -belege sind ab dem Aufbaucurriculum des BA nur dann erlaubt, wenn die Originalquelle nicht verfügbar sein sollte, was du zuvor natürlich gründlich geprüft hast. Das trifft beispielsweise auf vergriffene, nicht digital verfügbare Werke zu oder nicht publizierte Interviews, deren Inhalt nur bei einem anderen Autor auftauchen.