Vorsicht Plagiat
Plagiat ist ein Begriff, der uns aus den Medien gut bekannt ist, aber was bedeutet er eigentlich genau und was habe ich als Student oder Studentin damit zu tun?
Die Herkunft des Begriffs findet sich im Lateinischen: plagiārius. Das bedeutet so viel wie “Menschenräuber”. Ganz so viel Krimi beinhaltet die heutige Bedeutung dann doch nicht mehr! Grob bezeichnet er den Diebstahl geistigen Eigentums. Das meint die ungekennzeichnete Übernahme von fremden Texten oder Ideen.
Im Wissenschaftsbetrieb und natürlich auch im Studium ist der persönliche Beitrag zur Forschung von Bedeutung. Dieser wird auch bewertet. Daher ist es wichtig genau anzugeben auf welchen Materialen und Quellen eine Arbeit aufbaut.
Viele Studierende verfolgt trotzdem die Angst bei der Abgabe von Studienleistungen wegen eines unbewussten Plagiats angezeigt zu werden. Aber keine Sorge, hier werden dir alle Grundlagen vermittelt. Am Ende ist dir klar, was ein Plagiat ist und wie man es vermeiden kann.
Eine digitale Plattform kann natürlich nicht alles leisten. Gerade wenn es um die Frage geht: “Wo endet eine Paraphrase und wo fängt das Plagiat an?” haben wir einige Angebote der Lernwerkstatt für dich zusammengestellt. Wenn du beides nutzt, kann dir wirklich nichts mehr passieren.
Plagiate können unterschiedliche Formen haben.
Einige davon erkennen wir oft direkt, andere sind manchmal etwas heimtückisch:
Jemanden dafür zu bezahlen die eigene Hausarbeit zu schreiben, egal wie kurz sie ist, ist immer ein Plagiat. Auch wenn der Ghostwriter korrekt zitiert, ist es doch nicht eure Arbeit gewesen und damit wird gegen die Grundsätze von wissenschaftlichem Arbeiten verstoßen. Es handelt sich übrigens auch um einen Verstoß, wenn nicht der dubiose Berufs-Ghostwriter für dich schreibt, sondern die beste Freundin oder der beste Freund.
Wenn jemand etwas so gut ausgedrückt hat, wie du es nicht besser könntest, kannst du solche Fomulierungen natürlich übernehmen. Aber bitte immer mit Literaturangabe!
Wenn die beste Freundin oder der beste Freund schon einmal eine Hausarbeit über das gleiche Thema geschrieben hat, ist es natürlich verlockend Teile davon zu verwenden. Aber das “Herauskopieren” wäre tatsächlich ein Plagiat. Natürlich kannst du trotzdem die von ihr verwendete Literatur nachvollziehen und für deine Arbeit als Startpunkt nutzen.
Wenn zufällig mehrere Leute zum gleichen Thema im Seminar eine Hausarbeit schreiben, kann man natürlich Schreibgruppen bilden und sich austauschen oder Feedbacks geben. Es ist aber nicht erlaubt eine nicht besprochene Gruppenarbeit daraus zu machen, bei der jeder die gleiche Arbeit einreicht.
Auch wenn man nicht direkt zitiert, sondern lediglich Wissen als Hintergrund für seine Arbeit aus einem Buch entnimmt, muss das gekennzeichnet sein. Ein aktuelles Beispiel aus der Welt der Wissenschaft zeigt euch, dass auch Doktoranden nicht vor Plagiarismusvorwürfen gefeit sind.
Kein Kavaliersdelikt
Plagiarismusfälle an der UOL
Wer sich trotzdem mutwillig an fremden geistigen Arbeiten bedient, muss mit Konsequenzen rechnen: denn dann sind Lehrende verpflichtet zu handeln und der Spaß hört auf.
Das kommt glücklicherweise nur selten vor, aber die Konsequenzen reichen dann vom Nichtbestehen von Prüfungen bis – in extremen Fällen – zum Ausschluss vom Studium.
Die folgende Statistik des Prüfungsamts bildet nur angezeigte Fälle ab.
Die Vielzahl der Fälle ist aus dem Bereich Bachelor (80–90%), wobei es auffällig hohe Fallzahlen in den Studiengängen Germanistik und Pädagogik gibt.
Lernaufgaben
Plagiarismus erkennen und vermeiden
Nach diesem kleinen Ausflug in amtliche Gefilde wollen wir dir natürlich dabei helfen Plagiate generell zu vermeiden und nicht Teil dieser Statistik zu werden. Die folgenden Aufgaben decken das Basiswissen ab, aber wir laden dich herzlich zu den Workshops der Lernwerkstatt ein. Dort geht es dann um Detailfragen, die wir hier nur ansatzweise beantworten können und um praktische Übungen zum richtigen paraphrasieren.
Es ist zwar schon einige Jahre her, doch die Plagiatsaffäre Guttenberg brachte ein bis dato eher im Wissenschaftsbetrieb bekannten Vorwurf in die Öffentlichkeit. Vielleicht hast du auch davon gehört. Grundsätzlich wurde Guttenberg, damals Verteidigungsminister, vorgeworfen in seiner Doktorarbeit nicht den Vorgaben wissenschaftlichen Arbeitens gefolgt zu sein: Texte wurden ohne Beleg wortgetreu übernommen, Fußnoten wurden vergessen und Quellenangaben blieben öfter aus. Also alles was du nicht machen solltest. Doch um was ging es im Detail und welche Konsequenzen hatte der Plagiatsvorwurf?
In der folgenden Stellungnahme Guttenbergs zu den Plagiatsvorwürfen findest du einige interaktive Aufgaben, die dein Wissen auf die Probe stellen. Immerhin hast du mittlerweile ja ein gutes Basiswissen aufbauen können: