Sabrina Alber

Medientutorin

Sabrina studiert Kunst und Geschichte und ist seit 2019 im Projekt als Hilfskraft angestellt.

Homeoffice

Fluch und Segen

Diszipliniert schellt mich mein Wecker um sieben Uhr aus dem Bett. Während ich einen tief­schwarzen Espresso genieße, bearbeite ich routiniert die ersten E-Mails. Eine halbe Stunde später springe ich motiviert in meine Sport­klamotten – natürlich super modern – und hetze meine morgend­lichen vier Kilometer.
Die Dusche danach erfolgt bewusst ent­schleunigt, mit allerlei hippen Pflege­produkten. Um halb neun beginne ich wie aus dem Ei gepellt mit dem Home­office.

Wer erkennt sich wieder? Niemand? Ich mich auch nicht…

Vielmehr klingelt mein Wecker um acht … und klingelt und klingelt, bis ich um halb neun zer­knirscht aus dem Bett krabble. Der Frust ist groß, den Lust zu joggen habe ich jetzt natürlich auch nicht. Erstmal einen aus­gedehnten Kaffee vor dem Fern­seher genießen. Netflix Serien schauen sich ja nicht von selbst.
So, jetzt noch der Abwasch in der Küche, Haus­tiere füttern und den Klamotten­ablagestuhl um­schichten.

Allerorten Ablenkungen

Der Kampf mit dem Schweinehund

Um zehn geht es dann endlich an den Laptop. Mit ach und krach bündle ich meine Kon­zentration für zwei Stunden. Dann knurrt mein Magen.
Anstatt in die Mensa zu spurten und sich nach Herzens­lust ein Mehrgänge-Menü zusammen­zustellen, muss ich kochen… gesund sollte es sein, also nicht aus ge­trocknetem Hart­weizen­grieß, modifizierter Stärke und Aromen be­stehen.
Nach dem Essen sollst du ruhen. In der Uni gibt es nur Kaffee. Zu Hause steht mein Bett…

Die zweite Schicht am Laptop wird von einem bösen Omen ein­geläutet: Verbindungs­probleme, denn auf dem Land werden Daten­pakete noch per Ochsen­karren aus­getauscht. Ein Stoß­gebet an den Gott der Latenz lässt mich zumindest am Online-Seminar teil­nehmen. Zwar nur per Audio, aber immerhin. Ich habe mir dafür extra ein Aquarium an­geschafft. Das kann ich von meinem Arbeits­platz stunden­lang beobachten.

Allerorten Ablenkungen

Alltags­freiheiten

Die Vorteile des Home Office

Gut, das mag nun alles etwas über­spitzt klingen. Es gibt auch einige Vor­teile zu Hause zu studieren:

  • Du kannst arbeiten und schlafen wie du es brauchst. Keine Nachmittags­vorlesung im Kuchen­koma mehr!
  • Du kannst heimische Küche genießen, wenn der Magen knurrt. Dabei sparst du noch Geld und musst dich in der Mensa nicht ab­hetzen.
  • Du kannst dir auch deine Lern­umgebung so ge­stalten, wie du es möchtest: ge­mütlich oder ohne Schnörkel.
  • Wenn du Haus­tiere, Kinder oder andere Menschen in deinem Leben hast, um die du dich kümmern musst, dann bietet das Home Office unschlagbare Flexibilität.

Home Office funktioniert für mich am besten, wenn ich dem inneren Schweine­hund ab und an nach­gebe. Ich arbeite kurze Etappen am Stück, die mit einem Kaffee vor dem Fern­seher, einem Snack, einem Song auf Spotify oder ein paar Likes auf Social Media be­lohnt werden. Danach arbeite ich wieder konzentriert und mit Fokus und freue mich auf die nächste, an­genehme Unter­brechung.

Es kann an­strengend sein, sich immer wieder selbst zu dis­ziplinieren, aber gerade diese Selbst­bestimmtheit er­möglicht uns einen Arbeits­rythmus nach unseren persönlichen Be­dürfnissen!

Alltagsfreiheiten