Der Schreibprozess
Informationen dazu erhältst du durch deine Dozierenden, in der jeweiligen Modulbeschreibung oder auch in der für dich gültigen Prüfungsordnung.
Aufbau wissenschaftlicher Texte
Vom Wollknäuel zum roten Faden
Natürlich soll sich der Leser nicht verheddern. Das kann leicht verhindert werden, indem man eine Gliederung für seine Arbeit anlegt: Dort legst du dich inhaltlich fest und entscheidest die Abfolge der Inhalte, du gibst also eine Struktur vor. Nicht nur für den Leser, auch für dich: Wenn du einem Schnittmuster für eine Bluse folgst, soll am Ende ja nicht doch noch eine Hose daraus werden.
Außerdem ist eine Gliederung wunderbar, um sie Lehrenden in einer Sprechstunde vorzulegen.
Damit das klappt, ist es zunächst wichtig aussagekräftige Gliederungen zu formulieren. Schlicht “Einleitung, Hauptteil, Schluss” ist zwar richtig, hilft dem Dozierenden aber nicht zu entscheiden, ob das eine gute Arbeitsweise ist. Die Gliederung muss einem deutlich erkennbaren Plan enthalten, indem Überschriften prägnant formuliert und Kapitelinhalte klar umrissen sind.
Was soll und muss eine Gliederung – abgesehen von für dein Thema spezifischen Punkten – beinhalten?
Tipp
Einleitung
- Welche Frage wird bearbeitet?
- Warum ist die Frage interessant?
- Was ist das übergeordnete Problem dieser Frage?
- Was ist dazu bereits erforscht und diskutiert worden?
- Wie ist der Stand der Forschung?
- Wie/ Mit welchen Mitteln soll die Frage beantwortet werden?
- Welche theoretischen und methodischen Ansätze werden verwendet, um die Frage
zu beantworten? - Welche Quellen liegen der Analyse zugrunde?
Hauptteil
- Analyse der Quellen
- Argumentation
- Ergebnisse
Schluss
- Wie lässt sich das Ergebnis zusammenfassen?
- Welcher Beitrag wurde zur Beantwortung der Eingangsfrage geleistet?
- Was ist beantwortet, was nicht?
- Warum ist die (Teil-)Antwort interessant oder gar relevant?
- Welcher Teil der Frage ist offen geblieben und ggf. warum?
- Welche weiteren und neuen Fragen ergeben sich?
Allerdings geht es nicht darum die Einleitung wiederzukäuen. Aufbauend auf deiner anfänglichen Fragestellung und den inhaltlichen Kapiteln ist es dir nun möglich deine Frage zu beantworten.
Natürlich kann es im Forschungsprozess dazu kommen, dass sich neue weiterführende Fragen ergeben oder du die anfängliche Frage nicht allumfassend beantworten kannst. Dann bietet sich ein letzter Abschnitt: “Ausblick” an.
Die vielen Schritte des Schreibprozesses
Wissen, wie man schreibt
Tipp
Tipp
Subjektivität als Methode vs. intersubjektive Überprüfbarkeit
Selbstkritisch und reflektiert arbeiten
Daher ist es wichtig darzulegen, wo du bezüglich der Fragestellung ‘stehst’, d. h.:
- wie du gesellschaftlich verortet bist.
- was du warum persönlich wissen willst.
- aus welcher Perspektive du wahrnimmst, sprichst und schreibst.
Tipp
- einen geeigneten theoretischen Kontext.
- präzise definierte Begriffe.
- ein passendes methodisches Vorgehen.
- aussagekräftiges empirisches Material.
- eine passende Interpretation.
- eine treffende Analyse.
Einen guten Einblick in solches reflexives wissenschaftliches Arbeiten bieten Bramberger und Forster. Eine tiefergehende Einführungen in Fragen qualitativer Forschung findest du im online verfügbaren Handbuch von Flick, Kardoff und Steinke.